Interventionsstellen Rheinland-Pfalz
Die ersten Interventionsstellen (IST) in Rheinland-Pfalz arbeiten seit 2003. Sie sind spezialisierte Kriseninterventions-, Beratungs- und Vermittlungsstellen für Betroffene von Gewalt in engen sozialen Beziehungen (GesB) und Stalking.
Sie arbeiten nach dem pro-aktiven Ansatz, um von Gewalt betroffene Frauen auf die individuellen und gesetzlichen Schutzmöglichkeiten aufmerksam zu machen.
Sie sind neben den Frauenhäusern, Frauenhausberatungsstellen, Notrufen für Frauen (Fachberatungsstellen bei sexualisierter Gewalt) und Contra häusliche Gewalt (Opferschutz durch Täterarbeit) eine tragende Säule in der Arbeit gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen.
Kinder-Interventionsstellen Rheinland-Pfalz
Seit 2018 arbeitet die erste Kinder-Interventionsstelle (K-IST) in Rheinland-Pfalz. 2022/2023 erfolgte der Start weiterer drei K-ISTen an vier Standorten. Sie sind Teil der jeweiligen Interventionsstelle mit dem Auftrag Kinder und Jugendliche, in deren Familien Gewalt gegen ein Elternteil oder zwischen den Eltern geschieht, zu unterstützen. Studien zeigen, dass die Kinder- und Jugendlichen durch das Erleben der Gewalt stark belastet werden und es Auswirkungen auf ihre Entwicklung und den Umgang mit Krisensituationen hat.
Die Mitarbeiterinnen der K-IST beraten den gewaltbetroffenen Elternteil bei Kindern bis 6 Jahre. Bei Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 17 Jahren liegt der Schwerpunkt der Beratung in der direkten Zusammenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen, um das Erlebte verarbeiten zu können und einen Zugang zu den eigenen Gefühlen und Ressourcen (wieder-) zu finden.
Fachkreis der Interventionsstellen Rheinland-Pfalz
Der Fachkreis der rheinland-pfälzischen Interventionsstellen ist ein Zusammenschluss der Mitarbeiterinnen der Interventionsstellen, die nach den Vorgaben der Rahmenkonzeption für Interventionsstellen des rheinland-pfälzischen Interventionsprojektes gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen - RIGG arbeiten. Der Fachkreis dient der landesweiten Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Arbeit durch fachlichen Austausch, Fortbildungen, Lobbyarbeit, Vernetzung und kollegiale Fallbesprechungen.
Koordinierungsstelle IST RLP
Seit Mai 2019 unterstützt die Koordinierungsstelle die Arbeit der Interventionsstellen. Sie vertritt die Interessen des Fachkreises. Ihre Aufgaben und Funktionen sind:
- Teilnahme an aktuellen Fachgremien auf Bundes- und Landesebene
- Ansprechpartnerin und Sprachrohr für die Mitarbeiterinnen der ISTen
- Ansprechpartnerin für die Ministerien sowie die Träger der ISTen
- Bearbeitung von Anfragen an den Fachkreis
- Vorträge und Presse-/Öffentlichkeitsarbeit für den Fachkreis
- Organisation von fachkreisinterner Vernetzung und Fortbildung
- Fachkreisinterne Verwaltung